FAQ - häufig gestellte Fragen
Wofür steht das UND im Namen der Fachstelle?
UND steht für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie UND Beruf, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familien- UND Erwerbsarbeit in Wirtschaft UND Gesellschaft, die Unterstützung von Männern UND Frauen in der Realisierung individueller partnerschaftlicher Teilung der bezahlten Erwerbs- UND unbezahlten Hausarbeit UND Kinderbetreuung UND Angehörigenpflege...
Wir möchten in unserer Institution einen Kurs zum Thema «Vereinbarkeit von Beruf und Familie» durchführen. Welche Kursangebote macht die Fachstelle UND?
Auf unserer Bildungsseite finden Sie einen Überblick zu verschiedenen Themenschwerpunkten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Fachstelle UND macht Ihnen gerne einen massgeschneiderten Kursvorschlag für Ihre Institution/Ihre Zielgruppe.
In unserem Betrieb arbeiten fast ausschliesslich Frauen Teilzeit, während die Männer vorwiegend Vollzeit erwerbstätig sind. Wie können Männer, die ihre Kinder betreuen und eine aktive Rolle im Haushalt übernehmen wollen, unterstützt werden?
Die Fachstelle UND bietet spezifische Beratung für Männer an. Sie führt Väterforen in Betrieben durch, in denen (angehende) Väter Informationen und Denkanstösse zu Themen wie Arbeitszeitmodelle, Hausarbeit, Sozialversicherungen und familienergänzende Kinderbetreuung erhalten und Wünsche und Erfahrungen miteinander austauschen können. Väter werden dadurch ermutigt, sich nicht auf Anhieb von ungünstigen Rahmenbedingungen abschrecken zu lassen.
Meine Partnerin und ich sind beide Vollzeit erwerbstätig und erwarten ein Kind. Wir möchten unser Arbeitspensum im Beruf reduzieren und beide abwechselnd die Betreuung des Kindes übernehmen. Ich fürchte, mein Arbeitgeber wird keine Reduktion meines Pensums bewilligen, wie kann ich vorgehen?
Im Leitfaden «Vorgehen Teilzeiterwerbstätigkeit» bei den Checklisten der Fachstelle UND finden Sie viele Tipps und nützliche Informationen zum Vorgehen. Falls Sie KollegInnen kennen, die bereits Teilzeit erwerbstätig sind, fragen Sie diese, wie sie bei der Pensenreduktion vorgegangen sind. Sie können Ihr Vorgehen auch mit einer Fachperson der Fachstelle UND besprechen.
Obwohl mein Mann und ich beide erwerbstätig sind, bleibt die Arbeit im Haushalt meist an mir hängen. Wenn ich ihn darauf anspreche, geraten wir rasch in Streit. Wie kann ich eine gerechtere Verteilung der Haushaltarbeit auf uns beide erreichen?
Vielleicht kommen Sie besser ins Gespräch miteinander, wenn Sie erst einmal sachlich alle Arbeiten im Haushalt auflisten. Dann können Sie gemeinsam besprechen, welche Arbeiten beide nötig finden, was der Minimal-Standard sein soll (beim Essen, bei der Kleidung oder in der Wohnung). Als nächstes können Sie gemeinsam einschätzen, wie viel Zeit für die einzelnen Aufgaben nötig ist und insgesamt pro Tag, pro Woche, pro Monat geleistet werden muss. Auf dieser Basis können Sie anschliessend konkret untereinander aufteilen, wer wann was macht. Am besten vereinbaren Sie eine Probezeit, danach werten Sie Ihre Erfahrungen gemeinsam aus.
Sie können bei der Fachstelle UND eine Liste der verschiedensten Arbeiten im Haushalt beziehen und/oder sich auch gemeinsam mit Ihrem Partner von uns beraten lassen. Melden Sie sich für eine Einmalberatung oder ein Elterncoaching an.
Als Personalverantwortlicher eines KMU weiss ich, dass Männer und Frauen, die Beruf und Familie kombinieren können, dem Unternehmen viele Wettbewerbsvorteile bringen. Welche konkreten Möglichkeiten gibt es, wie ein KMU flexibel auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden reagieren und gleichzeitig den betrieblichen Erfordernissen Rechnung tragen kann?
Die Fachstelle UND unterstützt Sie praxisorientiert in allen Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben. Wir erarbeiten nach einer vorgängigen Analyse Ihres Unternehmens konkrete Vorschläge für eine Personalpolitik, die Mitarbeitenden eine verbesserte Balance zwischen Beruf und Familie ermöglicht. Zusätzlich bieten wir Hand bei der Umsetzung von familienfreundlichen Massnahmen. Besuchen Sie auch unsere Beratungsseite.
Ich unterrichte an der Volksschule (Oberstufe) und bin auf der Suche nach geeigneten Materialien (Literatur, Bilder, Cartoons etc.) zum Thema «Geschlechterrollen»?
Wir sind umfassend dokumentiert zu verschiedenen Themenschwerpunkten. Wir beraten Sie gerne, welche Materialien für Ihre Unterrichtsstufe besonders geeignet sind und stellen Ihnen auf Wunsch spezifische Unterlagen zur Verfügung. Besuchen Sie auch unsere Bildungsseite.
Ich suche Informationen im Bereich Gleichstellung oder eine Beratungsstelle in meinem Wohnkanton. Wie gehe ich vor?
Die Schweizerische Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten führt eine Website mit vielen wichtigen Informationen, Berichten und Kontakten. Dort finden sie 1000 Links: In der Linksammlung können Sie nach Stichworten wie Arbeit, Familie, Bildung, Wissenschaft und vielen mehr suchen. Die Sammlung umfasst Links in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache.
Was bringen Massnahmen zur Vereinbarkeit für mein Unternehmen?
- Motivierte Mitarbeitende
Weniger Stress, geringere Fehlzeiten
Höhere Loyalität, höhere Identifikation mit ArbeitgeberIn,weniger Kündigungen - Attraktive, innovative Arbeitgeberin
Vorteilhafte Positionierung auf dem Arbeitsmarkt
Imagegewinn in der Öffentlichkeit und bei (potentiellen) Mitarbeitenden
Steigerung der Diversität innerhalb der Organisation -
Finanzieller Gewinn
Minimierung der Personalfluktuation und tiefere Kosten für Personalsuche/Einarbeitung neuer Mitarbeitender
Flexible Rückkehr nach Mutterschaftsurlaub, höhere Teilzeitpensen
Reduktion von Fehlzeiten
Optimales Kosten-Nutzenverhältnis (8% Return on Investment gemäss Prognos-Studie auf unserer Literaturseite) - Kommunikation nach innen und aussen
Mitarbeitende (für bestehende und potenzielle neue)
KundInnen
Mitbewerbende/Konkurrenz
Öffentlichkeit
Lohnt sich der Aufwand für das Prädikat „Familie UND Beruf“? Was bringt das meinem Unternehmen?
Das Prädikat bedeutet für Sie eine verhältnismässig kleine Investition und bringt Ihnen einen grossen und nachhaltigen Nutzen:
Kurzfristig
- Sie erhalten eine Einschätzung der aktuellen Situation aus der Aussensicht
- Sie identifizieren Handlungsbedarf und Spielräume und haben eine optimale Grundlage zur Ausarbeitung von massgeschneiderten Zielen und Massnahmen
- Sie sehen die Anstellungs- und Arbeitsbedingungen in Ihrem Betrieb im Vergleich zu anderen (Benchmark) und erkennen deren Marktwert
- Sie positionieren sich vorteilhaft auf dem Arbeitsmarkt
- Sie erhalten Aussagen zur Qualität der durchgeführten Massnahmen
- Sie können klare Aussage über die Wichtigkeit der Thematik machen (sichtbares Commitment)
- Sie setzen Standards, auf welche sich die Organisation beziehen kann
Mittel- und langfristig
- Sie tragen bei zur Steigerung der Motivation und der Produktivität Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Sie reduzieren Fehlzeiten, Fluktuation und Personalrekutierungskosten
- Sie stärken die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und vertiefen das interne Fachwissen bezüglich Vereinbarkeit und Gleichstellung
- Sie binden Führungskräfte aktiv in die Mitarbeit ein und sichern damit die internen Gleichstellungsprozesse nachhaltig ab
- Sie steigern das Image Ihres Unternehmens und Ihre Attraktivität als Arbeitgeberin
Ich stelle fest, dass der Ausdruck «Work-Life-Balance» in aller Mund ist. Was hält die Fachstelle UND davon?
Der Begriff stammt aus dem Management-Vokabular und macht Arbeit und Leben zu einem Gegensatz. Meistens wird mit «Work» nur die Berufs-/Erwerbsarbeit gemeint, die Familie wird dem «Life» zugeordnet und mit Freizeit, Entspannung, Musse gleichgesetzt. Die Fachstelle UND setzt sich in Wirtschaft und Gesellschaft für ein Arbeitsverständnis ein, in welchem Erwerbs-, Familien- und Freiwilligenarbeit gleichwertig sind und für Männer und Frauen ein partnerschaftliches, gesundes und ausgeglichenes Verhältnis dieser Arbeitsbereiche möglich ist.
Wie finanziert sich die Fachstelle UND?
Die Fachstelle UND ist eine Non-Profit-Organisation. Sie finanziert sich über den Verkauf von Dienstleistungen, mit Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz des Bundes, Sponsoring, Spenden und Mitgliederbeiträge.